Karriere
im Medizincontrolling
Medizincontrolling - Aufgaben
Ärzte im Management werden zunehmend an Schnittstellen eingesetzt, an denen sowohl ärztliche Kompetenz als auch Wissen aus den Bereichen wie Betriebswirtschaft, Gesundheitsökonomie, Elektronische Datenverarbeitung (EDV) gefragt sind. Ein Großteil dieser neu geschaffenen Stellen wird mit Medizincontrolling beschrieben. Das Tätigkeitsprofil dieser Medizincontroller geht aber weit über Fragen des Controllings hinaus. Das Tätigkeitsprofil ließe sich auch mit ECQ-Management beschreiben, wobei die Buchstaben sowohl für Aufgabenbereiche (E – EDV; Q – Qualität; M –Management als auch für Themen wie E – Elektronische Patientenakte stehen können.
Das Berufsbild des Medizincontrollers
Die Einführung von Fallpauschalen und Sonderentgelten und etwas später die Einführung der DRGs waren Treiber einer zunehmenden Ökonomisierung der Medizin. Der Gesundheitsmarkt und hier insbesondere die Krankenhäuser reagierten auf diese Entwicklung mit der Abstellung von ärztlich qualifiziertem Personal für die neuen Herausforderungen und Aufgaben. Schnell etablierte sich für diesen Aufgabenbereich die Bezeichnung Medizincontrolling und für die Personen die Bezeichnung Medizincontroller. Die inhaltliche Ausgestaltung dieses Aufgabengebietes wurde durch die GMDS und hier die Sektion Medizin-Controlling aktiv begleitete.
Wie reagieren die Krankenhäuser auf die wachsenden Anforderungen? Welche Anforderungen werden an Medizincontroller gestellt? Auf welchen Positionen werden diese eingesetzt? Diese Fragestellung war Bestandteil einer Studie (Jörg Eckardt: Der Arzt im Management, Anforderungsprofil anhand einer Analyse der Stellenausschreibungen der Jahre 1994 bis 2000), die auf dem 2. Bundestreffen Ärztlicher Qualitätsmanager am 4.11.2000 in Hannover erstveröffentlicht wurde.
Folgende Variablen prägen das Berufsbild und letztendlich auch die Vergütung bis heute:
- Anforderungen (Ausbildung und Kompetenzen)
- Tätigkeitsprofile (inhaltliche Ziele)
- Platzierung im Organigramm
In den folgenden Jahren diversifizierte sich das Aufgabengebiet. Vor dem Hintergrund eines zunehmenden Fachkräftemangels und des Einflusses von Personalkosten diffundierten zunehmend nichtärztliche Mitarbeitende in diesen Bereich, die dann auch schwerpunktmäßig mit Teilaspekten des Medizincontrollings betraut wurden.
Typische Voraussetzungen je nach Ausgangsberuf
Ausgangsberuf | Typische MC-Zugänge |
---|---|
Ärztlich | Weiterbildung zum Medizincontroller, oft mit Master |
Pflegekraft | Kodierweiterbildung, evtl. Case Management |
BWL / Controlling | Aufbaustudium oder Zertifikatskurse mit medizinischem Fokus |
MTA / MFA | Schulung zur Kodierfachkraft + Praxis im Krankenhaus |
Wie finde ich eine Stelle
Es hilft, den Blick zu öffnen. Es sind nicht nur Krankenhäuser, die auf medizinisches Personal mit Zusatzqualifikationen zugreifen.
👉 Abbildung „Berufsfelder und Arbeitgeber“
Stellenanzeigen
Neben der regionalen und überregionlaen Presse bieten sich spezifische Anbieter an:
- Ärzteblatt (regional und Deutsches ÄB)
Personalvermittlungen / Headhunter
- Bundesagentur für Arbeit (Service für Akademiker)
- LinkedIn Jobs
- XING Stellenmarkt
Jobportale alphabetisch
- Absolventa / Trainee-Gefluester (Studierende, Absolvent:innen)
- Indeed
- Gründerszene Jobs (Startups, Digitalwirtschaft)
- Honeypot.io (IT – Entwickler:innen)
- Jobstairs
- Jobvector (Wissenschaft, Technik, Medizin)
- Jobware
- Kimeta
- Medi-Jobs.de (Gesundheitswesen)
- Monster
- StepStone
Wie kann ich mich qualifizieren?
Es gibt verschiedene Wege und Qualifikationsmöglichkeiten, die abhängig von der beruflichen Ausgangsposition und dem angestrebten Tätigkeitsfeld sind.
1. Studiengänge
- Gesundheitsökonomie
- Medizincontrolling (direkt oder als Schwerpunkt)
- Public Health / Gesundheitsmanagement
- Pflegemanagement
- Medizininformatik
👉 Anbieter:
Hochschulen wie HFH, APOLLON, DHfPG, z. B. als Bachelor oder Master-Programme
2. Weiterbildungen / Zertifikatskurse
Für Quereinsteiger oder spezialisierte Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen besonders geeignet:
Zertifikatslehrgänge
- Medizincontroller/in (IHK)
- Klinisches Kodieren / DRG-Management
- Clinical Coding / MDK-Management
- Case Management und Medizincontrolling
👉 Anbieter:
- IHKs
- DKI (Deutsches Krankenhausinstitut)
- WINGS, TÜV-Akademie, DIW-MTA, PKM, etc.
3. Spezialisierung durch Berufserfahrung
- Ärzte oder Pflegekräfte mit Zusatzaufgaben im Bereich Kodierung, DRG-Abrechnung, MD-Management
Verwaltungsangestellte mit Weiterbildung und praktischer Erfahrung im Bereich Abrechnung, Controlling, Case Management
4. Zusatzqualifikationen
- Kodierfachkraft (z. B. für ICD / OPS)
- DRG-Systemschulung
- Kenntnisse im Sozialrecht / Krankenhausfinanzierung
Softwarekenntnisse: KIS, SAP IS-H, Orbis, iMedOne
Berufsfelder und Arbeitgeber
